Energiesicherheit, Energieversorgung, Energiewende
Alles Begriffe die wir täglich hören, aber wissen wir auch, was sie bedeuten oder was dahinter steckt?
Dieser Frage ging die SPD Gersthofen auf ihrem letzten Stammtisch vor wenigen Tagen auf den Grund. Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende der SPD Gersthofen, Dennis Stolarski, die Anwesenden Bürgerinnen und Bürger sowie die SPD Mitglieder. Ganz herzlich wurde auch der Referent und Stadtrat Martin Ehinger begrüßt.
Martin Ehinger führte die Anwesenden zu Beginn in die Grundstruktur unseres Stromversorgungssystem ein. Er erklärte, dass Deutschland in vier einzelne Regelzonen der Übertragungsnetzbetreiber aufgeteilt ist. Darunter folgen dann die regionalen Verteilnetze wie z.B. die LVN und die Stromnetz Gersthofen. Für ein stabiles Stromnetz muss immer Verbrauch und Erzeugung im Einklang sein. Die Messzahl hierfür ist die Frequenz welche im europäischen Verbundnetz und somit auch in Deutschland bei 50Hz liegt.
Ebenfalls führen Netzengpässe zur Verteuerung der Strompreise. So müssen Windräder im Nord/Osten Deutschlands abgeregelt werden und im Süden durch Redispatch aus konventionelen Kraftwerken ersetzt werden um das Netz stabil zu halten. Die Anlagenbetreiber werden hierfür entschädigt. Diese Kosten verteuern ebenfalls den Strompreis.
Seit der Liberalisierung des Strommarktes wird der Strom an verschiedenen Börsen gehandelt so Martin Ehinger. Was über 20 Jahre relativ gut für preiswerte Energie sorgte, funktioniert seit dem Ukraine Krieg nicht mehr. Verwerfungen auf dem Strommarkt und die derzeitigen Marktregeln führen zu einer Verteuerung der Energie. Insbesondere ist der Strom aus Erdgas viel teuerer geworden.
Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Zuhörer dem Thema Energieknappheit und dem Vorgehen bei möglichen Lastabschaltungen, dem sogenannten Brownout. Einen Blackout hielt Martin Ehinger für sehr unwahrscheinlich da die Netzbetreiber stetig ihr Netz analysieren und mit Prognosen kritische Situationen vorhersehen und somit Gegenmaßnahmen einleiten können. Ebenfalls ergänzte Stadtrat Ehinger, dass die Gersthofer Wasserversorgung auch im Krisenfall eines Blackouts funktionieren würde, da alle nötigen Komponenten mit Notstromaggregaten ausgerüstet sind.
Im Weiteren zeigte Martin Ehinger ein Plattform welche die Europäischen Stromverbräuche, deren Erzeugungsarten und die Im/Exporte darstellte.
In der anschließenden Diskussion berichteten die Anwesenden über Ihre eigenen Erfahrungen. Über Rückblickende Fehlentscheidungen bei Energiethemen und über Unsicherheiten über das persönliche weitere Vorgehen mit dem Thema Strom. Außerdem kam immer wieder die Frage auf, „soll man nun eine eigene Photovoltaikanlage bauen oder nicht?“ Dies würde Martin Ehinger befürworten.
Zum Schluss wurde der Blick noch auf aktuelle Themen aus Gersthofen gerichtet. Der Anwesende SPD Stadtrat und Fraktionsvorsitzende der SPD/Grünen Peter Schönfelder berichtete noch von dem Förderprogramm der Stadt Gersthofen für Bürgerinnen und Bürger bei der Anschaffung eigener kleiner Photovoltaikanlagen. Außerdem wurde über die Energiebilanz der Stadt Gersthofen gesprochen. Da die Veranstaltung einen sehr großen Anklang fand, plant die SPD Gersthofen dieses Thema nochmal in einer Größen Runde vorzustellen.